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Schrankerl Interview

Bei einem HR-Kongress vergangenen Herbst ließ ich mich kulinarisch verwöhnen und stand dabei vor einem Kühlschrank, der sich „Schrankerl“ nennt.

Lass mich doch gleich mal nachfragen: Eigentlich sollte der Kühlschrank in einem Büro stehen und dort frisches Convenience-Food für die Mitarbeitenden bereitstellen. Yes, das gefällt mir. Drum genug mit lockerem Geplänkel, lass uns doch bei einem Interview etwas tiefer gehen:

INHALT

Interview

Interview-Partnerin

Sara Mari-Strasser ist Co-Founderin und Managing Director der Schrankerl GmbH. Sie ist eine erfahrene Ex-McKinsey Beraterin und leidenschaftliche Unternehmerin, die auf Innovation und Purpose setzt, um die Arbeitswelt zu verändern.

Seit 2020 leitet sie das Food-Tech Startup Schrankerl das die Büroverpflegung neu definiert und dabei die Chancen der Digitalisierung nutzt.

www.schrankerl.at

Sara Mari-Strasser, Schrankerl

Vor den Kulissen

Was macht Schrankerl konkret?

Schrankerl hat eine innovative Möglichkeit für Unternehmen entwickelt, ihren Mitarbeitenden frische und nachhaltige Verpflegung für die Mittagspause direkt im Büro zu bieten. Dabei stellt das Startup einen smarten Firmenkühlschrank, “das Schrankerl”, zur Verfügung, der mittels “Kantine als Service-Prinzip” eine Auswahl an warmen Mahlzeiten, kalten Snacks und Getränken von verschiedenen Food Partnern (darunter Top-Marken wie Karma Food, DoN, Rita bringt’s oder Makava) bietet. Damit können Unternehmen ihren Mitarbeitenden eine frische und gesunde Alternative zu Kantine, Supermarkt und Take Away bieten. Die Mahlzeiten und Snacks können in wenigen Minuten aufgewärmt oder kalt verzehrt werden, man kommt also selbst an einem hektischen Arbeitstag relativ schnell zu einer nahrhaften Mahlzeit und spart sich den Weg und die Zeit zur Essensbeschaffung, was die Mittagspause durchwegs erholsamer macht.

Für wen ist Schrankerl gedacht?

Schrankerl ist ideal für Betriebe, die das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden in den Vordergrund stellen. Gutes und gesundes Essen fördert nicht nur erholsamere Pausen und somit die Gesundheit, sondern stärkt auch den Teamgeist. Ein Schrankerl im Unternehmen ist weit mehr als ständig verfügbares gesundes Essen: da die Idee dahinter ist, dass sich die beim Unternehmen tätigen Personen ihr bevorzugtes Gericht aus dem Schrankerl nehmen und sich dann gemeinsam mit anderen, die dort arbeiten, zusammensetzen und gemeinsam die Mittagspause verbringen. Das fördert die Mittagskultur im Unternehmen und kann auch wesentlich dazu beitragen, dass Mitarbeitende gerne ins Büro kommen. In Zeiten von New Work ist das nicht unwesentlich.

Wie sieht die Kostenseite der einzelnen Speisen aus?

Die Kosten der verfügbaren Speisen können übrigens je nach Möglichkeit von den Unternehmen teilweise oder auch zur Gänze übernommen werden, was den Benefit eines Schrankerls nochmals unterstreicht. Ansonsten bewegen sich die Gerichte mit durchschnittlichen Preisen von ca. 6-10 Euro pro Mahlzeit in einem leistbaren Rahmen, vor allem, wenn man das mit anderen gesunden Optionen aus dem Supermarkt oder aus Restaurants vergleicht.

Ab welcher Unternehmensgröße macht es für eure Kunden Sinn?

Ein Schrankerl im eigenen Unternehmen macht ab ca. 50 Mitarbeitenden Sinn,  wir finden allerdings auch individuelle Lösungen. Hier gilt einfach fragen 🙂

Mach mir Gusto: Welches Produkt-Portfolio habt ihr? Und: inwiefern könnt ihr auf individuelle Kundenwünsche eingehen?

Wir haben das Glück, eine breite Palette an Produkten anbieten zu können, dank unserer Kooperation mit sorgfältig ausgewählten Food-Partnern. In unserem Sortiment ist für jeden etwas dabei – von köstlichen Pastagerichten bis hin zu veganen Currys. Wir legen großen Wert darauf, dass wir unterschiedliche Ernährungsvorlieben berücksichtigen und ein breit gefächertes Angebot bieten, sodass auch wirklich für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Unsere Produktpalette umfasst eine Vielzahl von Optionen, angefangen beim Powerfrühstück mit einer Auswahl an Müslis und Joghurts bis hin zum Mittagessen, bei dem unsere Kunden zwischen Curries, Pasta, österreichischen Gerichten, Salaten, Wraps und Desserts wählen können. Natürlich haben wir auch an Getränke und Snacks gedacht, damit unsere Kunden rundum versorgt sind.

Wir wissen, dass jeder Mensch einzigartige Essgewohnheiten hat. Deshalb ist es uns wichtig, individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden und vor allem deren Mitarbeitenden einzugehen und unser Angebot entsprechend anzupassen. Mit Hilfe von Daten, die wir aus unseren smarten Kühlschränken gewinnen, können wir kontinuierlich lernen, welche Gerichte und zu welcher Zeit besonders beliebt sind. So können wir sicherstellen, dass unser Angebot stets den Wünschen und Vorlieben, der Personen, die Gerichte aus einem Schrankerl konsumieren, entspricht.

Wie funktioniert es logistisch: Wie oft wird aufgefüllt und was macht ihr mit Mahlzeiten, die nicht verwendet wurden?

Die Lieferhäufigkeit der benötigten Lebensmittel richtet sich vollständig nach den individuellen Wünschen der Personen, die ein Schrankerl ins eigene Unternehmen bestellt haben. Wir sind in der Lage, tägliche Lieferungen anzubieten und passen uns dabei stets den Bedürfnissen und dem tatsächlichen Bedarf an. Unser Ziel ist es, eine ausgewogene Balance zwischen einer optimalen Verfügbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung zu erreichen. Sollte dennoch eine Restmenge übrig bleiben, spenden wir alle einwandfreien Speisen an verschiedene karitative Einrichtungen, um weiterhin einen positiven Einfluss zu haben.

In welchen Regionen seid ihr bereits verfügbar?

Wir sind hauptsächlich im Großraum Wien, Niederösterreich, Salzburg und Linz verfügbar, eine Expansion in weitere Hubs wie Graz wird aktuell intensiviert. In den nächsten Jahren wünschen wir uns, dass jedes Unternehmen in Österreich, das ein Schrankerl möchte, dieses auch bekommen kann.

Mit welchen (initialen und laufenden) Kosten müssen potenzielle Kunden rechnen?

Unternehmen bezahlen eine monatliche Service Fee, sowie die Kosten für ein initiales Setup. Das Unternehmen “mietet” quasi den Kühlschrank, er wird von uns geliefert und befüllt, das Unternehmen muss sich also nicht um den Einkauf oder die Beschaffung der Speisen kümmern.

Wenn wir schon bei Kosten sind: Welche Erfahrung hast du? Unterstützen Unternehmen die Einzel-Mahlzeiten großteils finanziell oder zahlen es die Mitarbeitenden selbst?

Unserer Erfahrung nach wird in der Regel eine Kombination verwendet. Das Unternehmen unterstützt die Mitarbeitenden mit einem bestimmten Prozentsatz, wodurch sie von einem ermäßigten Preis der Mahlzeiten und Getränke profitieren. Die genaue Höhe dieser Unterstützung variiert je nach den individuellen Wünschen der auftraggebenden Personen. Einige entscheiden sich dafür, bis zu 100% der Kosten zu übernehmen, sodass ihre Mitarbeitenden das Essen sogar kostenlos genießen können. Das stellt natürlich ein besonderes Benefit dar.

Hinter den Kulissen von „Schrankerl“

Wenn du nochmal am Beginn von deinem “Schrankerl” stehen würdest: was würdest du anders machen?

Ehrlich gesagt, würde ich nichts anders machen, wenn ich auf die vergangene Zeit zurückblicke. Natürlich galt es als frisches und junges Unternehmen zahlreiche Herausforderungen zu meistern und ich bin mir sicher, dass diese auch in Zukunft noch auf uns warten werden. Natürlich sind uns auch Fehler passiert, doch das gehört wohl einfach dazu, wenn man in der Startup-Szene unterwegs ist. Aber aus jeder einzelnen Erfahrung haben wir gelernt und konnten uns dadurch stetig verbessern, um unseren Kundinnen und Kunden einen noch besseren Service bieten zu können.

Worauf bist du besonders stolz?

Ich bin besonders stolz auf das Team, das wir aufgebaut haben, und auf die einzigartige Teamkultur, die bei uns herrscht. Unser Team ist jung, vielfältig und international aufgestellt, und wir haben wirklich Spaß bei der Arbeit. Es macht mich jedes Mal glücklich, wenn ich sehe, wie das gesamte Team sich zur Mittagszeit am Tisch versammelt und gemeinsam isst und die Pause genießt. Das schweißt uns als Team enger zusammen und trägt dazu bei, dass wir auch besser zusammenarbeiten.

New Work & Auswirkung auf Teamkultur

Hast du ähnliche Effekte auch in anderen Unternehmen gesehen – dass sich Schrankerl auf die Teamkultur auswirkt?

Wir glauben, dass ein Schrankerl im Büro tatsächlich dazu in der Lage ist, Teams näher zusammenzubringen. Wenn man sich auf die Mittagspause mit den Kollegen und Kolleginnen freut, geht man auch gerne ins Büro. Die Mittagspause kann eben Quality Time mit den Kollegen sein und sollte nicht im Stress verbracht werden (z.B. in einer Schlange im Supermarkt anstehen und dann in der noch kurzen verbleibenden Zeit das Essen hinunterschlingen).

Mit einer gemeinsamen Mittagspause kann man auch den Austausch auf persönlicher Ebene fördern. Das widerum stärkt das gegenseitige Vertrauen im Team. Eine positive Teamkultur gibt es auch dann, wenn sich die Menschen untereinander besser kennen und sie das Gefühl haben, der gemeinsame Austausch findet Raum in der Unternehmenskultur. Ein gemeinsames Mittagessen trägt diesbezüglich viel bei.

Was hat ein gutes Mittagessen mit New Work zu tun?

Heutzutage ist die Verfügbarkeit gesunder Verpflegung für viele Menschen entscheidend, ob sie gerne in ein Büro kommen oder nicht. Während der Pandemie haben viele das selbst Kochen entdeckt, oder haben einiges an Geld eingespart, da sie sich im Home Office anders verpflegen als im Büro.

Diese Gewohnheiten jetzt wieder ändern zu müssen, findet bei vielen Menschen keinen großen Anklang. Darüber hinaus haben nur die wenigsten Zeit, sich immer ihr Mittagessen vorzubereiten und mitzunehmen. Sie wollen aber gesunde Mahlzeiten, die richtig gut schmecken. Und die auch über hochwertige Zutaten verfügen und man mit gutem Gewissen verzehren kann. Wir befinden uns heutzutage in einer Arbeitswelt, in der Arbeitgeber im Wettbewerb um Talente stehen, man sollte sich also an die Gegebenheiten der neuen Arbeitswelt anpassen.

New Work wird auch gerne als Synonym für eine neue Art des Arbeitens verwendet. Dabei entscheiden Mitarbeitende oftmals selbst , von wo aus sie arbeiten und wie sie sich dabei verpflegen. Die Möglichkeit einer gesunden Büroverpflegung kann demnach einiges zur Wettbewerbsfähigkeit  eines Unternehmens beitragen.

Kühlschrank, der Mitarbeitende gesund verwöhnt

Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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