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Balance for Better | Warum Gender Mainstreaming in Unternehmen in eine bessere Zukunft führt

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Gender Mainstreaming. Heute arbeiten zahlreiche Unternehmen daran, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Männern und Frauen in Management, Führung und auf Vorstandsebene zu erreichen. Balance for Better – das Motto des diesjährigen Weltfrauentags – bedeutet, die Vielfalt von Sichtweisen und Führungsweisen anzuerkennen und zu nutzen, um eine bessere Zukunft anzustreben. Bei Gender Mainstreaming geht darum, beiden Geschlechtern in ihrer Unterschiedlichkeit Rechnung zu tragen und diese Unterschiedlichkeit als Ressource für das Unternehmen zu sehen.

Schauen wir auf die Ergebnisse des Gender Gap Report des World Economic Forums 2018, bei dem 149 Länder nach den Kriterien Politik, Wirtschaft, Bildung und Gesundheit miteinander verglichen wurden. Dann sehen wir, wo noch viel zu tun ist: Den größten Gap sehen wir in der Politik: 77,1%. Das bedeutet, dass im Jahre 2018 in nur 7 Ländern Frauen an der Regierungsspitze waren (2019 sind es bereits 9), 18% sind Ministerinnen und 24% Parlamentarierinnen.

Im Wirtschaftsbereich beträgt der Gap 41,9%, das heißt es sind weltweit nur 34% Frauen in Manager Positionen. Hingegen sind Frauen im Gesundheits- und Bildungsbereich sehr gut vertreten, der Gap beträgt hier nur ca. 4,5%.

Island ist insgesamt das Land mit der größten Gender-Gleichheit. Über 85% des Gender Gap sind hier geschlossen. Gefolgt wird Island von Norwegen mit 83,5%, Schweden und Finnland mit jeweils 82%. Zusammenfassend ist Westeuropa weltweit die Region mit der höchsten Gender Gleichheit (75,8%), gefolgt von den USA mit 72%.

Soweit Zahlen und Daten. Sie zeigen uns, wo wir genau ansetzen müssen.

Gender Mainstreaming ist heute eine Business Möglichkeit:

Ein Blick auf die Statistik zeigt uns, dass 80% aller Konsumgüter von Frauen gekauft werden. Ein Fokus auf Frauen als Konsumentinnen ist dann für Unternehmen von großem Nutzen. Heute sind 60% aller Hochschulabgänger Frauen. Unternehmen profitieren beim Recruiting von Managern und Führungskräften, wenn sie Frauen verstärkt einbeziehen. Dieses Potenzial nicht zu nutzen, würde sich langfristig in einem Wettbewerbsnachteil niederschlagen.

Was können Unternehmen für mehr Gender Mainstreaming tun:

  • Allen voran: Die Thematik neu benennen. Heute geht es weniger um Gleichheit und Gleichberechtigung. Die Gesetze gibt es schon. Die ethische Haltung ist weitgehend vorhanden. Es geht um den Nutzen von Vielfalt in Sicht- und Herangehensweisen beim Recruiting, bei Führung und Management, Konfliktmanagement, Mitarbeitermotivation.
  • Eine genaue Zielgruppen-Recherche von Frauen als Konsumentinnen und Bewerberinnen, und somit deren Erwartungen und Bedürfnisse zu kennen und zu erfüllen.
  • Die Komplementarität, die zwischen Männern und Frauen besteht, klar nutzen.
  • Manager und Führungskräfte mit ins Boot holen: Sie müssen überzeugt werden, dass Gender Mainstreaming dem Unternehmen wirtschaftlich etwas bringt. Solange Männer in den obersten Führungsetagen nicht davon überzeugt sind, kommt man nicht voran.
  • Im 21. Jahrhundert stellen Frauen klar die größere Gruppe in Bezug auf Talent und Markteinfluss dar. Dieser Tatsache muss bei der Unternehmensstrategie Rechnung getragen werden.

Gender Mainstreaming ACTION PLAN:

  • SWOT Analyse, Daten und Fakten vorlegen, sowie einen konkreten Plan erstellen, wie Gender Balance im Unternehmen hergestellt werden kann, klare Zielformulierung
  • Veränderung von Strukturen auf Basis der Unterschiede zwischen den Geschlechtern, die relevant für das Unternehmen sind: Arbeitszeit- und Ort-Flexibilität, Doppelführung, gemischte Teams.
  • Fokus auf Netzwerke, Beziehungsbildung, flachere Hierarchien, Transparenz, Offenheit und klare Kommunikation innerhalb des Unternehmens
  • Digitalisierung als Chance nutzen für mehr Flexibilität im Rahmen von Gender Balance
  • Bewusst Bereiche aufgreifen, die von Frauen unterbesetzt sind
  • Initiativen und Programme im Unternehmen starten, die zur Sensibilisierung dienen – Mentoring Programme, Training und Coaching, Töchter bzw. Söhne-Tage usw., Teamtrainings für Gender Balance, Führungskräfte-Coaching für Gender Balance
  • Gender Balance als Wettbewerbsvorteil und wirtschaftlichen Vorteil für Unternehmen vermitteln

Anm.d.Redaktion: Peter Rieder hat einen Artikel über „He/him, she/her, they/them, xier – was es mit den Gender-Pronomen auf sich hat“ verfasst – lesen Sie rein!

Balance for Better | Warum Gender Mainstreaming in Unternehmen in eine bessere Zukunft führt

Dr. Karin Schreiner, MA | Teil unseres fixen Autoren-Teams

Dr. Karin Schreiner ist interkulturelle Trainerin und Coach für interkulturelles Management. Sie ist Ihre Ansprechpartnerin für kulturspezifische Trainings zu Indien, China, Japan, Süd-Korea.

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