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Die Corona-Krise stellt auch die Top-Manager der Unternehmen als deren Leader vor teils neue Herausforderungen. In folgendem Artikel finden Sie 7 Tipps, wie Sie diese mit dem richtigen Leadership oder auch Digital Leadership erfolgreich meistern und Ihr Leadership Development fördern.

Autor: Joachim Simon

Die Corona-Epidemie mit ihren Folgen traf die meisten Unternehmen wie ein Blitz aus heiterem Himmel, denn: Anders als bei der Finanzkrise 2008 warnten vor ihr im Vorfeld nicht viele Experten. Sie ist somit ein echter „Schwarzer Schwan“.

Corona-Krise: ein echter „Schwarzer Schwan“

Die Corona-Krise hat zudem einen anderen Charakter als beispielsweise die durch Naturkatastrophen ausgelösten eher regionalen Krisen und die Finanzkrise, die primär die Finanzwirtschaft und den Immobiliensektor betraf. Die Corona-Krise lässt auch die weltweiten Lieferketten zusammenbrechen und legt das öffentliche Leben zumindest teilweise lahm. Zudem sind ihr weiterer Verlauf und ihre mittel- und langfristigen Folgen nur sehr bedingt vorhersehbar und kalkulierbar.

Deshalb ist in der Corona-Krise ein teils anderes Reagieren als in „normalen“ Krisen nötig. In ihr müssen die Unternehmen noch stärker auf Sicht fahren und permanent prüfen, ob ihr Krisenmanagement noch den Erfordernissen entspricht und ihre Maßnahmenpläne gegebenenfalls ändern. Sie müssen in der Krise sozusagen agil agieren und das Leadership Development nun mehr denn je vorantreiben.

Dessen ungeachtet sind auch in der Corona-Krise folgende elementare Bestandteile des klassischen Krisen-Managements nötig.

1. Die Krisen-Situation als Leader wahrnehmen und zu 100 Prozent akzeptieren

Je früher die Top-Leader eines Unternehmens anerkennt „Wir befinden uns in einer Krise, die mittel- oder langfristig unsere Existenz gefährdet“, umso eher kann es die erforderlichen Gegenmaßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass aus der Krise eine Katastrophe wird.

2. Leadership Development: Das Worst-Case-Szenario besprechen

Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Und welche Optionen haben wir dann? Es ist ein wichtiger Schritt, der Gefahr ins Auge zu sehen und zu überlegen, welche Optionen man hat. Dies ist sozusagen der Evakuierungs-, Seenot- und Überlebensplan für den Fall, dass das Schiff sinkt. Militär- und Feuerwehrteams, Hochseefischer und Expeditionen haben stets einen Plan für das Worst-Case-Szenario – auch wenn es hoffentlich nie so weit kommen wird. Durch die Auseinandersetzung mit dem Worst-Case gewinnt das Leader-Team Realismus, Stärke und Zusammenhalt.

3. Einen operativen Krisen-Plan erstellen

Was können wir als Leader jetzt tun, um die Kosten zu senken und die Liquidität zu sichern? Wie können wir die wichtigsten Prozesse aufrechterhalten? Womit können wir aktuell Geld verdienen? Es geht um oft harte, aber wirksame Schritte, die kurzfristig umgesetzt werden können.

4. Die Krise und den Plan klar und zeitnah kommunizieren

Die Mitglieder des firmeninternen Leaderships müssen zudem – möglichst im persönlichen Gespräch (notfalls in einer Webkonferenz, quasi mittels Digital Leadership) mit den Mitarbeitern – klar die Botschaft kommunizieren „Wir sind in einer Krise, die von uns teils so harte Entscheidungen und Maßnahmen erfordert, wie ….“. Zugleich sollten sie als Leader jedoch Zuversicht ausstrahlen „Wir werden die Krise meistern, wenn ….“. Am Besten illustriert an Beispielen von Krisen, die das Unternehmen selbst oder andere Unternehmen in der Vergangenheit bereits gemeistert haben.

5. Digital Leadership – die Angebotspalette und Vertriebsstrategie der veränderten (Markt-)Situation anpassen

Die durch Krisen ausgelösten Auftrags- und Umsatzeinbrüche können oft vorübergehend zumindest teilweise durch modifizierte Angebote aufgefangen werden – so wie zum Beispiel in meinem Fall als Trainer und Berater aktuell durch Online-Coachings und telefonische Akut-Beratungen zum Themenkomplex „die Krise meistern“. So kann auch in anderen Unternehmen Digital Leadership praktiziert werden. Zudem können mit (Stamm-)Kunden zum Beispiel andere Lieferkonditionen wie längere Zahlungsfristen vereinbart werden.

6. Präsenz und Menschlichkeit zeigen

In Krisenzeiten muss das Leadership Präsenz zeigen, auch indem es sich stärker mit dem Tagesgeschäft befasst als in normalen Zeiten. Gerade in Krisenzeiten wünschen sich Mitarbeiter ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Zukunftsängste. Sie brauchen Orientierung und Halt durch Persönlichkeiten, die erkennbar Verantwortung übernehmen und Entschlossenheit, Zuversicht und Vertrauen ausstrahlen – die Leader.

7. Den Zukunftsblick bewahren

Stecken Unternehmen in einer existenziellen Krise, dann sind meist viele Akut-Maßnahmen wichtig und dringlich. Entsprechend groß ist die Gefahr, dass die Leader zu reinen Krisenmanagern werden und dabei den Zukunftsblick verlieren. Diesen brauchen sie aber, da sich in einer Krise stets auch der Markt zum Teil neu strukturiert – zum Beispiel weil die Kundenbedürfnisse und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sich wandeln oder weil Mitbewerber vom Markt verschwinden oder ihre Strategien ändern. Deshalb müssen die Top-Manager von Unternehmen als deren Leader stets auch die Zeit nach der Krise soweit möglich gedanklich vorwegnehmen und auch das Leadership Development berücksichtigen, denn nur dann können sie die Chancen, die sich aus jeder Krise auch ergeben, aktiv nutzen und so die Existenz sowie den Erfolg ihres Unternehmens langfristig sichern.

7 Tipps | Leadership Development in der Krise


Gast-Autor

Joachim Simon, Braunschweig, ist Führungskräftetrainer. Zudem unterstützt er als Coach Top-Manager von Unternehmen beim Treffen und Umsetzen strategischer Entscheidungen (www.joachimsimon.info).

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