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Mitmachtipps für wirksamere und spannendere Online-Meetings & -Seminare (Teil 2)

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Bezahlen Sie Trainer für’s Denken? –  Schon, aber bitte vor allem für das Hirnschmalz & die Kreativität in der Trainingsentwicklung! Im Training sollten ja vorwiegend die Teilnehmenden denken. Genug also mit endlosen Charts und Vorträgen. Mitmachen ist gefragt!

Mitmachtipps für wirksamere und spannendere Online-Meetings & -Seminare (Teil 1)

 

Vorträge ermüden Zuhörer (ist nicht zwingend: Denker) vor den Bildschirmen und bringen sie in einen passiven Zustand. Gerade online ist die Versuchung für Trainer (aus Angst) noch größer selbst viel zu sprechen, weil der Interaktionsgrad geringer ist. Irgendwer muss doch die Stille füllen, bevor alle zu ihren aktuellen eMails oder WhatsApp abtauchen, oder?

Zeit, das zu ändern. Hier finden Sie Tipps, wie sie die Teilnehmenden im Online-Training und –Meeting denken & aktiv lernen lassen. Ein Gewinn für alle Beteiligten!

Tipps für aktives Mitdenken

Schätzfragen zum Einstieg

  • Aus einem Seminar zum Thema Leadership: „Wie viel Prozent der Mitarbeitenden machen im deutschsprachigen Raum Dienst nach Vorschrift? Wie viele sind top-motiviert? Was glauben Sie auf welchem Platz liegt der Vorgesetzte als Kündigungsgrund?“
  • Schätzfragen machen neugierig, öffnen für ein Thema und involvieren stärker mit dem Ergebnis als es ein reines Vortragen der Fakten jemals könnte. Fragen Sie und zeigen Sie dann die Antworten. Sie können auch ein Multiple Choice daraus machen, wenn Sie wollen.
  • Durchführung: sie haben mehrere Möglichkeiten – entweder denkt jeder für sich still nach und Sie nennen die Lösung nach einer halben Minute, oder die Teilnehmenden schreiben in den Chat/aufs Whiteboard, oder (bei einer aktiveren, vertrauensvollen Gruppe) schalten sich die Teilnehmenden selbst frei und antworten mit ihrer Vermutung. Sie können auch einzelne Personen mit Namen ansprechen und nach ihrer Einschätzung fragen. Auf lockere Art bitte – nicht als Prüfung!

Modelle orakeln

  • „Schauen Sie sich mal diese Darstellung an… Was sagt das aus? Worum geht es da?“
  • Anstatt ein Modell selbst vorzustellen, lassen Sie die Teilnehmenden des Meetings/Trainings nachdenken, raten und schlussfolgern. Das können Sie auch mit ihrem neuen Konzept bei einer Präsentation tun: „Was glauben Sie worum geht es in diesem Konzept und was ist der Nutzen?“ Ja, mutig, aber auch cool.
  • Durchführung: zuerst darf jeder 2-3 Minuten darüber nachdenken und dann gibt es verschiedene Wege, je nach Ziel, Zeit & digitaler Plattform. Entweder ein kurzer Austausch im digitalem Kleingruppenraum oder gleich einzelne Personen freischalten, die dann berichten oder in den Chat schreiben lassen. Sie ergänzen dann noch was fehlt. So ist ihr Training viel lebendiger und das Modell bleibt viel besser in den Köpfen.

Zum Dessert ein Stichwortsalat

  • „Schauen Sie mal, hier haben wir einen formidablen Stichwortsalat zu diesem Vormittag. Welche Begriffe kennen Sie noch? Welche können Sie mit eigenen Worten erklären? Und worum ging es bei den anderen zumindest grob?“
  • Sie zeigen 5-10 wesentliche Stichworte, vielleicht bunt und ansprechend arrangiert auf einem Chart oder Whiteboard. Geben Sie 5-10 Minuten zum Erinnern und Nachdenken.
  • Durchführung: Zuerst bitten Sie, dass jeder für sich nachdenkt und sich Notizen dazu zu macht – und dann entweder Personen dazu freischalten, in einem Kleingruppenraum austauschen lassen, oder Sie erklären die Begriffe selbst nochmals kurz. Das Lernen wird so vertieft, denn ohne Wiederholungen merken wir uns längerfristig nur circa 20% von einem Vortrag.

Tipps für intensiveres Selbsterarbeiten

6 Richtige im Lotto

  • Einstieg in ein Seminar zu „Zeit- und Selbstmanagment“: „Was vermuten Sie? Welche Stichworte werden in diesem Training wahrscheinlich fallen? Versuchen Sie, sechs Begriffe zu finden. Ihre Chancen auf „6 Richtige“ stehen deutlich höher als im Lotto!“
  • Die Teilnehmenden aktivieren ihr Vorwissen und lassen sich aktiv auf den Kurs ein. Das ist auf jeden Fall ein Gewinn! Neues wird dann besser angeknüpft und die Aufmerksamkeit ist höher.
  • Auch hier stehen Ihnen alle vier Möglicheiten zur Verfügung: jeder für sich und Notizen machen, in den Chat schreiben, einzelne Personen freischalten, Kleingruppenräume. Prinzipiell ist eine Form von Sichtbarmachung – durch Chat oder Gespräch – noch wirksamer und befriedigender. Sie können es auch anders auflösen: Sie stellen die Agenda/zentralen Begriffe des Trainings vor und fragen (Videofunktion), wer eine „Dreier“ hat, einen „Vierer“ etc. Vielleicht haben Sie sogar einen kleinen Gewinn, ein kleines Goodie für die höchsten Treffer. Das spornt an und macht Freude. Allen anderen wird herzlich-humorvoll versichert, dass sie in Null-komma-nix diese Begriffe auch kennen werden und sie ein besseres Leben dafür garantiert belohnen wird 😉

Mini-Max-Übungen

  • „So! Lasst uns diesen ersten Schritt gleich mal ausprobieren und anwenden, bevor wir weitergehen!“
  • Bei Online-Trainings braucht es einen schnelleren Wechsel in der Methodik um die Aufmerksamkeit zu halten. Also empfehle ich kurze Übungen statt einer komplexeren Übung nach einer längeren Informationsphase, wie es in Präsenz oft üblich ist. Die Teilnehmenden bleiben so aktiv und sammeln viele kleine Erfolgserlebnisse. Mini-Übungen für maximale Wirkung, also.
  • Vorbereitung: identifizieren und formulieren Sie mehrere kleine Übungsaufgaben. Die Durchführung einer Miniübung sollte nicht mehr als 5-15 Minuten in Anspruch nehmen. Beispiele: etwas aus dem Kontext berechnen (z.B. einen Key Performance Indicator) oder etwas zu zweit/dritt gleich anwenden im Kleingruppenraum (z.B. Einstieg in ein Verkaufsgespräch, ein konstruktives Feedback zum bisherigen Training geben, eine eigene Stärke benennen).

Puzzlechallenge

  • „Schauen Sie sich mal die Puzzleteile dieses Prozessmodells an. Welche Reihenfolge ist hier die Richtige? Was vermuten Sie?“
  • Sie zeigen auf einer Powerpointfolie oder am Whiteboard ein Modell/Theorie/Prozess unsortiert und bitten die Teilnehmenden die Elemente in die richtige Ordnung zu bringen. Geben Sie dafür ca. 3-5 Minuten Zeit.
  • Durchführung: es stehen wieder alle vier Wege offen – jeder für sich, Chat/Whiteboard, einige Teilnehmer im Plenum freischalten, Kleingruppenräume. Sie zeigen im Anschluss den richtigen Ablauf und erklären den Zweck dieses Modells/Theorie.

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Tipp

Das Kartenset „Munterrichtsmethoden digital“ von: Harald Groß

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MMag. Silena Sabine Piotrowski | Teil unseres fixen Autoren-Teams

MMag. Silena S. Piotrowski, Unternehmensberaterin und Psychologin, gestaltet „Positive Workplaces“: Menschen und Unternehmen durch ein neues Mindset & Verhalten zukunftsfit im Hier & Jetzt machen. Ihre Expertise liegt in der Positiven Psychologie, ihre Leidenschaft beim Menschen in Veränderung.

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