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Fachkräftemangel | Wie kann Abwanderung effektiv vermieden werden?

Fachkräftemangel, Personalentwicklung

Fachkräfte zu halten – im eigenen Land und im eigenen Unternehmen – ist zweifellos wichtig. Doch wie hält man diese Experten und Expertinnen bzw sollten sie bestenfalls selbst aufgebaut werden? Ein Interview über Fachkräftemangel:

Fachkräftemangel, Personalentwicklung
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Fachkräftemangel – gangbare Wege

Welche Konzepte – Stichwort Fachkräftemangel - eignen sich dafür, um Abwanderung von Schlüsselarbeitskräften zu verhindern? Bitte um konkrete Beispiele aus der Praxis.

Erich Nepita (LHH | OTM Karriereberatung GmbH): Statt Potenzialsuche – Perspektiven für Mitarbeiterinnen schaffen. Statt Aufmerksamkeit auf Skill Gaps – den Fokus auf eine Weiterentwicklung legen, die auf Stärken aufbaut. Statt klassischem Führen – Stärken entwickeln von Sinn und Zielen. Statt Positionsplanung – ein agiles Gestalten von Karrieremöglichkeiten.

Dr. Kurt Durnwalder (ITO Individuum Team Organisation): Um Abwanderung von Fachkräften möglichst gering zu halten und Fachkräftemangel entgegen zu wirken, müssen entsprechende Rahmenbedingungen gesetzt werden. Diese können Arbeitszeiten, Entlohnung, Klima, Führung, Entwicklungsmöglichkeiten, Sicherheit, u.a.m. sein. Es ist dabei wichtig ganz konkret zu verstehen, was Fachkräfte brauchen, um gerne zu bleiben und ihre Energie einzubringen. Wir analysieren dafür Motivatoren der betreffenden Fachkräfte und setzen diese in Beziehung zur wahrgenommenen Situation. So lässt sich erkennen, wie gut das Unternehmen das erfüllt, was den jeweiligen Fachkräften wichtig ist, um passende Maßnahmen setzen zu können.

Was können Potenzial-Analysen zum Talent-Management / zur Fachkräfte-Entwicklung beitragen, um Fachkräftemangel zu minimieren?

Matthias Würth, MSc (ICUnet Austria GmbH): Ich bin überzeugt, dass der maßvolle Einsatz von Tools einen Mehrwert schafft. Wir selbst haben ein Analyse Tool im Einsatz, das Mitarbeitern – sowohl Fach- als auch Führungskräften – ermöglicht, einen Einblick in ihre persönlichen kulturellen Präferenzen zu bekommen und diese mit Profilen anderer Länder bzw. Kulturregionen zu vergleichen. Wir erleben regelmäßig Aha-Erlebnisse der Mitarbeiterinnen, die sich oft an reale Situationen erinnern und durch das (Er)Kennen der kulturellen Präferenzen diese Erfahrungen in einen neuen Rahmen setzen können.
Sehr interessant ist es in der jüngsten Vergangenheit zu beobachten, dass Unternehmen aufgrund der Erfahrungen der letzten 2 Jahre im Design derer Assessment- bzw. Development Center Profile und (Führungs-)Anforderungen teils radikal überdacht und somit die Übungen etc. angepasst haben. Die Anforderung, internationale bzw. multikulturelle Teams oftmals im virtuellen Raum zu führen, ist heute gegenwärtiger als je zuvor. Die Entwicklung der dafür erforderlichen Skills und Kompetenzen, um dem Fachkräftemangel entgegen zu treten, ist noch nicht überall nachgezogen.

Dr. Kurt Durnwalder (ITO Individuum Team Organisation): Gute Potenzialanalysen zeigen Talente und Entwicklungsfelder auf. Sie geben Aufschluss über Karriereentscheidungen und über Entwicklungsschwerpunkte.

Erich Nepita (LHH | OTM Karriereberatung GmbH): Potenzial-Analysen, oder eben besser gesagt Perspektivenberatung können helfen, den Prozess zu beschleunigen. Sie sollten immer mit direkten Erkenntnissen für Perspektiven oder Umsetzungsmöglichkeiten on the job verbunden sein, um sofort Wirkung zu entfalten.

Welche entscheidende Rolle kann Projekt-Management in Experten-Karrieren spielen?

Dr. Kurt Durnwalder (ITO Individuum Team Organisation): Unternehmen sind aufgrund des hart umkämpften Personalmarktes notgedrungen dazu gezwungen, Ressourcen im eigenen Haus aufzubauen und auszubauen und so Schlüsselkompetenzen zur Verfügung zu haben.

Erich Nepita (LHH | OTM Karriereberatung GmbH): Klassisches Recruiting wird künftig gegen den Fachkräftemangel nicht ausreichen. Gefragt ist eine Mischung aus individueller Kompetenzentwicklung und einem völligen Überdenken traditioneller HR-Prozesse. Ich denke hier zum Beispiel auch an den sinnvollen Einsatz von künstlicher Intelligenz in horizontal und vertikal gedachten Karrieremöglichkeiten.

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Die Interview-Partner

Matthias Würth, MSc

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Dr. Kurt Durnwalder

Kurt Durnwalder, ITO

Erich Nepita

Erich Nepita, LHH, Artificial Intelligence
Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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