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Outplacement

Zu welchem Zeitpunkt sollte die Outplacement-Beratung idealer Weise beginnen? Noch vor Ende der letzten Position / gleich danach / wenn die Person merkt, selbst mit der Jobsuche nicht erfolgreich zu sein?

Ich frage meine Runde aus Expertinnen und Experten:

Experten-Interview

Outplacementberatung, Kündigungsgespräch führen

Links der HR-Branche Outplacement

Zu welchem Zeitpunkt sollte die Outplacement-Beratung idealer Weise beginnen?

Mag. Barbara Schopper (HR Consulting|Karriereberatung|Outplacement|Coaching):

Es gibt keinen „falschen“ Zeitpunkt für eine Outplacement-Beratung. Je früher vor oder nach dem Ende des alten Jobs, desto besser klappt oft der Übergang in einen neuen Job. Manchmal brauchen Klientinnen jedoch bewusst Abstand vom alten Job und Phasen der Regeneration, bevor sie sich neu orientieren. Wichtig ist, zu jedem Zeitpunkt, dass sich die Klienten nicht „gezwungen“ fühlen, mit einer Beraterin zusammenzuarbeiten und sie interessiert sind, eine Outplacement-Beratung in Anspruch zu nehmen.

Michaela Buttazzoni (BDO Austria):

Wann der richtige Zeitpunkt ist, ist sehr individuell. Normalerweise wird New Placement-Beratung dem Mitarbeiter vom Unternehmen im Off-boarding Prozess angeboten. Diese wird meistens nach der stattgefundenen Trennung bzw. während der Freistellung begonnen.

In den Fällen, wo eine Mitarbeiterin nicht gleich freigestellt wird, wird manchmal schon während der Kündigungsfrist mit dem New Placement Programm gestartet. Da Jobsuche per se ein „Full time Job“ ist, kann in dieser Zeit nicht gleich voll durchgestartet werden, die meisten setzen sich jedoch schon mit den ersten Übungen der Analyse Phase auseinander. 

Zum Zeitpunkt der endgültigen Trennung ist der Klient dann meist schon im Programm so fortgeschritten, dass er gleich gestärkt in den Jobmarkt eintauchen kann. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Betroffenen stets vom New Placement Programm profitieren, da es nicht nur eine Unterstützung bei der Jobsuche ist, sondern auch die Gelegenheit einer umfassenden Selbstreflexion … und wann hat man dafür sonst Zeit?    

Mag. Konrad Fankhauser (die Berater):

Am besten ab dem Zeitpunkt der ausgesprochenen Kündigung, d.h. sobald für die betroffene Person Klarheit herrscht, dass das bestehende Dienstverhältnis aufgelöst wird und keine weiteren Möglichkeiten mehr im bestehenden Unternehmen bestehen. Oft gibt es noch eine Freistellungsphase von mehreren Wochen oder Monaten, in der es jedenfalls Sinn macht, mit der Outplacement-Beratung bereits zu beginnen und mögliche Zukunftsszenarien zu erarbeiten.

Oliver Heun-Lechner MBA (outplacement.house):

Die freie Wahl des Zeitpunkts obliegt nur in wenigen Fällen den beteiligten Personen selbst. Unsere Erfahrungen zeigen sehr deutlich, dass sich die Effektivität für eine erfolgreichen Zusammenarbeit und Zielerreichung noch vor der Beendigung des Dienstverhältnisses am höchsten darstellt.

Dieser Umstand ist den Faktoren Zeit, unmittelbare Angst bzw. Not und Fairness geschuldet. Der Vorlauf bzw. die Vorlaufzeit lässt eine vertiefte Konzeption und eine gemeinsame Strategieentwicklung zu. Da die ultimative Trennung sich in Form des effektiven Ausstiegs temporär hoch belastend auf betroffene Personen auswirkt und daher die volle Leistungsfähigkeit im Prozess behindert, präferieren wir das Zeitfenster vor der Beendigung der Arbeitsverhältnisse für den idealen Beginn einer Placement-Beratung.

Erich Nepita (LHH | OTM Karriereberatung):

Den allgemein richtigen Zeitpunkt gibt es nicht. Doch lässt sich sagen, dass eine möglichst frühe Einbindung von Profis ein klarer Vorteil für alle Seiten ist.

Die Wertigkeit von Outplacement hat neue Bedeutungen gewonnen. Ging es früher vor allem um die Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten, geht es heute um eine nachhaltige soziale Verantwortung, die für alle Beteiligten von höchstem Interesse ist – sowohl für individuelle, loyale Karrieren als auch für die Unternehmensreputation und -positionierung.

Erfolgreiches Outplacement heißt immer, beiden Seiten eine Erfolgslösung bieten.

Mag. Martina Chvalina-Kohlbach (chvalina&kolbesen 2blickwinkel.at):

Der richtige Zeitpunkt wird immer mit der Klientin besprochen. Unsere Begleitung startet meist zeitnah nach Ausscheiden aus dem Unternehmen oder noch im aufrechten Dienstverhältnis, wenn das Beendigungsschreiben bereits unterzeichnet und der Start möglich ist.

Wir haben aber auch Klienten, die nach vielen arbeitsintensiven Jahren eine kurze Auszeit nehmen wollen, bevor sie sich mit ihrem beruflichen Neustart beschäftigen. Die jeweilige Lebenssituation und individuelle Ausgangslage gilt es in einem guten Erstgespräch zu erörtern und darauf aufbauend im Rahmen unserer 6 Steps of Career Transition die Schritte der Zusammenarbeit zu definieren – zeitlich als auch inhaltlich.     

Mag. Peter Marsch (Jobsbutler):

Natürlich so früh wie möglich, jeder Tag früher ist besser. Ab dem Zeitpunkt, wo das Ausscheiden aus dem Unternehmen fix ist, sollte sofort mit der Outplacement-Beratung begonnen werden.

Die Interview-Partner

Mag. Konrad Fankhauser

Konrad Fankhauser, die Berater

Erich Nepita

Erich Nepita, LHH, Artificial Intelligence

Mag. Peter Marsch

Peter Marsch, Jobsbutler

Mag. Martina Chvalina-Kohlbach

Martina Chvalina-Kohlbach, 2blickwinkel

Oliver Heun-Lechner MBA

Oliver Heun-Lechnner, Outplacement House

Michaela Buttazzoni

Michaela Buttazzoni, BDO

Mag. Barbara Schopper

Barbara Schopper
Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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