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Fragen statt Sagen

Expertentipps und Ratschläge erfreuen sich auf vielfältige Weise besonderer Beliebtheit. Es ist praktisch, gesagt zu bekommen, was man tun oder lassen soll. Man braucht selbst nicht zu denken, sondern kann in der eigenen Komfortzone bleiben und die damit einhergehende Bequemlichkeit genießen.

Und man hat jemanden, der Schuld ist, für den Fall, dass sich der Expertentipp als unzulänglich herausstellt. Auch kann man trefflich dagegen sein, seine Bedenken äußern und die Sinnhaftigkeit des Ratschlags in Frage stellen mit dem einfachen Statement: „so kann das nicht funktionieren“!

Was also tun, wenn guter Rat gefragt ist?

Fragen statt Sagen!

Und das in der richtigen lösungsprozessorientierten Abfolge, um in 5 Schritten zur Lösung zu kommen:

1. Kläre zuallererst die Zielsetzung

Was soll erreicht werden? Wovon soll Abhilfe geschaffen werden? Was soll am Ende rauskommen oder anders sein? Frei nach dem Motto: Die Lösung des Problems erkennt man an seinem Verschwinden!

2. Kläre den Auftrag

Was oder wer ist davon betroffen? Was soll passieren und was gegebenenfalls darf nicht passieren?

3. Steuere den Prozess, der zur gewünschten Zielsetzung führt

Dafür schöpft man aus dem großen Fragenrepertoire des lösungsorientierten Coachings wie beispielsweise:

  • Ressourcenorientiert: gab es in der Vergangenheit schon einmal einen ähnlich gelagerten Fall? Wie ist man dabei vorgegangen? War das erfolgreich? Wenn ja, was davon könnte man heute anwenden?
  • Hypothetisch: Angenommen, die Lösung wäre gefunden, was wäre dann anders? Wer würde was tun?
  • Zirkulär: Was würden andere dazu sagen?
  • Zukunftsorientiert: wir beamen uns ein Jahr nach vorne – rückblickend gesagt, was waren die wesentlichen Schritte, die zum Erfolg geführt haben?

4. Setze Handlungsoptionen

Was wäre ein erster Schritt? Und ein nächster? Wer müsste unterstützen? Was/Wen braucht es noch?

5. Versichere Dich der emotionalen Überzeugung

Frei nach dem Motto „der Glaube versetzt Berge“: Auf einer Skala von 1-10, wie zuversichtlich sind sie, dass damit das Problem gelöst ist?

Viele Probleme, wenig Lösung

Und was ist mit den problemorientierten Fragen, die der Analyse dienen, wie beispielsweise: Wer? Was? Wann? Warum? Wozu? Weshalb? Wodurch? Woran? Womit? etc.

Sie werden gebraucht, wenn es um inhaltliche Fehler geht, die ein Ergebnis verfälschen oder qualitativ oder quantitativ beeinträchtigen. So wie das beispielsweise die Qualitätssicherung in einem Produktionsablauf oder die Testung in einem Softwareentwicklungsprogramm benötigt und vorsieht. Diese Fragen helfen dem Fehler auf den Grund zu kommen, aber nur, wenn man sich auf sachliche Inhalte konzentriert. Begibt man sich auf die Suche nach dem Schuldigen, dann läuft man Gefahr sich in Schuldzuweisungen, Anklagen und Rechtfertigungen zu verstricken. Damit wird auf der Beziehungsebene Porzellan zerschlagen und die wahren Lösungen, die das Problem zum Verschwinden bringen, sind in weiter Ferne!

Lösungsorientiert zu Fragen braucht ein offenes, lösungsorientiertes Mindset. Beides ist erlernbar. Business Coachingausbildungen stellen dafür das nötige Wissen in Form von Coachingtechniken und -methoden zur Verfügung.

Veronika Aumaier, MAS, MSc | Teil unseres fixen Autoren-Teams

Veronika Aumaier, MAS, MSc ist Eigentümerin und Geschäftsführerin der AUMAIER COACHING I CONSULTING GmbH. Sie ist Coach und Beraterin für Top-Führungskräfte und HR Teams und unterstützt sie bei der Entwicklung von Führungsstrukturen und -strategien. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt gilt Management & Leadershipthemen sowie der HR Transformation.

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