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Corona und dessen Auswirkungen hat viele Gesichter. Wir von HRweb möchten unterschiedliche Sichtweisen aufzeigen und geben unseren Autoren gerne Freiraum und unterstützen ihre Meinungs-Vielfalt.

Die Politik behandelt Corona derzeit wie eine Gesundheitskrise. Diese Sichtweise reicht zu kurz, denn Corona ist auch eine Wirtschafts- und Sozialkrise.

Die aktuellen Maßnahmen der Regierung sind der zum Scheitern verurteilte Versuch, eine komplexe Situation mit einseitigen Mitteln zu lösen. Damit wird ungleich größeres Unheil bewirkt. Durch Ausgangsbeschränkungen und Mundschutz in Supermärkten mag uns vielleicht gelingen, zahlreiche Menschenleben vorläufig zu retten. Auf längere Sicht führen wir jedoch unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft in den völligen Untergang. Ein kurzfristiger Ausnahmezustand mag geboten sein, um die schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme akut zu behandeln. Wenn wir die einseitige Behandlung des komplexen Problems jedoch fortführen, droht uns dadurch der Kollaps unserer Gesellschaft.

Bedürfnisse und Einschränkungen der Gesellschaft

In unserer Gesellschaft, genau wie in einem Unternehmen, geht es immer um die Abwägung mehrerer unterschiedlicher Interessen. In der derzeitigen Corona-Krise sind dies vor allem die Interessen:

  • der Gesundheit
  • der Wirtschaft
  • der bürgerlichen Rechte

Laut Schätzungen der Experten gehen wir derzeit von einer Sterblichkeit von 1 Prozent durch Corona aus. Mit anderen Worten: 99 Prozent der Bevölkerung nehmen derzeit massive Einschränkungen von Berufs- und Privatleben auf sich, um diese 1 Prozent vorübergehend zu retten, denn eines Tages müssen wir alle sterben.

Virologen und Mathematiker haben derzeit Hochsaison. Doch diese namhaften Experten, die von den Regierungen der westlichen Welt als Maßstab für ihr Handeln gewählt wurden, behandeln das Problem nur aus ihrer Perspektive, nicht aus der Gesamtsicht des Gesellschaftssystems heraus. Diese Einseitigkeit müssen wir unbedingt beenden, da uns ansonsten der vollständige Zusammenbruch der Gesellschaft droht.

Keine öffentliche Gesundheit ohne Steuereinnahmen

Selbst die einfachsten Beziehungen in einem komplexen System wie unserer Gesellschaft bleiben derzeit komplett unberücksichtigt:

  • Wenn die Menschen nicht arbeiten können, zahlen sie auch keine Steuern.
  • Nicht nur die Unternehmen, sondern auch der Staat werden dadurch derzeit finanziell ausgeblutet.
  • Wenn keine Steuern mehr gezahlt werden, können wir uns schon bald das öffentlich finanzierte Gesundheitssystem nicht mehr leisten.
  • Wenn wir uns keine öffentliche Gesundheit mehr leisten können und auch persönlich kein Geld besitzen, werden die meisten von uns früher als notwendig sterben.

Mit anderen Worten: Die fehlenden Steuereinnahmen von heute sind die zahllosen sinnlosen Toten von morgen.

Einseitigkeit erzeugt eine verhängnisvolle Schieflage

Einseitige Lösungen der gegenwärtigen Krise könnten folgendermaßen formuliert werden. Keine dieser Lösung ist gut.

  • Einseitige Lösung aus Sicht der Gesundheit: Wir müssen mit allen Mitteln die Verbreitung des Virus unterbinden.
  • Einseitige Lösung aus Sicht der Wirtschaft: Persönlicher Gewinn geht vor Gemeinwohl.
  • Einseitige Lösung aus Sicht der persönlichen Rechte: Dies ist ein freies Land, und ich kann tun, was ich will.

Derzeit präferieren wir die einseitige Lösung der Gesundheit zulasten von Wirtschaft und bürgerlichen Rechten. Je länger dieser Zustand der einseitigen Lösung anhält, desto katastrophaler werden seine Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft.

Der neue Dauerzustand

Kurzfristig ist wohl jeder zu gewissen Einschränkungen bereit, wenn es um das Wohl der Gemeinschaft geht. Angesichts des Corona-Virus droht uns jedoch ein neuer Dauerzustand. „Das ist das neue Normal“, heißt es seitens der Regierung unter Berufung auf die Experten. So sieht also eine Welt aus, die von Virologen und Mathematikern konstruiert wird: Es herrschen Ausgangssperren, in der Öffentlichkeit laufen alle Menschen vermummt herum, es gibt Versammlungsverbote und Handytracking. Außerdem darf ein Großteil der Bevölkerung nicht arbeiten und hängt dadurch am wohlwollenden Tropf lächerlich geringer öffentlicher Förderung.

Das kann und darf nicht die Lösung sein, die länger als unbedingt nötig gilt. In einer Gesellschaft müssen ein Interessensaustausch und eine Abwägung der Mittel erfolgen. Auch in einem Unternehmen sitzen die Führungskräfte aus Vertrieb, Finanzen, Personalmanagement und Produktion an einem Tisch und diskutieren die bestmögliche Lösung. Ich kenne kein Unternehmen, in dem immer alle Mitarbeiter zu 100 Prozent mit allen Lösungen zufrieden sind. Doch indem alle Standpunkte und Interessen offen und gleichwürdig besprochen werden, kann ein Weg gefunden werden, um den Interessen aller möglichst gut zu entsprechen.

Wir müssen daher ehestmöglich vom Weg der einseitigen Lösung abweichen, um den Untergang unserer Gesellschaft zu verhindern. Wir müssen auch andere Experten jenseits der Virologen einbeziehen und eine möglichst breite Debatte führen. Andere Meinungen müssen gehört und berücksichtigt werden, denn unsere Wirtschaft, unsere bürgerlichen Rechte und unser Gesundheitssystem von morgen stehen auf dem Spiel.

Corona: Einseitige Behandlung für ein komplexes Problem

Dr. Conrad Pramböck | Teil unseres fixen Autoren-Teams

Dr. Conrad Pramböck ist CEO bei Upstyle Consulting und Experte für Gehalts- und Karrierefragen. Er berät Unternehmen weltweit zum Thema Gehalt und ist Lektor an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen zu Compensation und Human Resource Management. Er ist Autor mehrerer Bücher über Gehalt und Karriere, unter anderem des Bestsellers "Die Kunst der Gehaltsverhandlung".

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