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High Performance Team | Was braucht es dazu & wie erstrebenswert ist es?

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Menschen, die gut zusammenarbeiten, können und wollen Höchstleistungen vollbringen. Mein heutiges Thema ist: was braucht es, um ein High Performance Team zu bilden? Und ist es überhaupt sinnvoll und erstrebenswert, genau dieses als Ziel zu haben?

Experten-Interview

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Links der HR-Branche Personal-Entwicklung

Tauchen wir ein ins Interview:

Was braucht es, um ein High Performance Team zu formen?

Mag. Victoria Schmied (ÜBERALL scene development)

Ein High Performance Team eint der gemeinsame Weg. Der gemeinsame Weg zu einem gemeinsamen Ziel. Ich denke, dass dieses Ziel den Werten der Personen in diesem Team entsprechen muss, sonst wird die Performance eher oberflächlich bleiben.

Miglena Doneva-Doncheff  (ITO)

Es braucht Vertrauen und Sicherheit, denn daraus folgt eine konstruktive Fehlerkultur und damit die Schaffung eines Umfelds, in dem Fehler als Entwicklungsmöglichkeit und Chance auf Wachstum gesehen werden. Damit das Team leistungsfähig ist, muss es eine klare gemeinsame Vision haben, mit der sich alle Teammitglieder voll identifizieren und ihre Rolle dabei verstehen. Das alles kann schnell und effektiv erreicht werden, wenn die Dialogführung im Team fester Bestandteil der Teamkultur ist. Da kommt auch die Führungskraft ins Spiel. Sie sollte den Dialog fördern und die Teamintelligenz Schritt für Schritt stärken.

Nicht zuletzt ist die gute Stimmung sehr wichtig, die durch Humor und Spaß aufrechterhalten werden kann. Eine Harvard Langzeitstudie darüber, was Menschen glücklich macht, zeigt, dass gute Beziehungen der Schlüssel zum Glück sind. Teil eines gut funktionierenden Teams zu sein, macht Menschen glücklich und sie sind bereit, sich zum Team und zum Unternehmen zu bekennen und eine Extrameile zu gehen.

Mag. Paul Bischofberger (TEAM|Manufaktur)

High Perfomance Teams sind hoch voraussetzungsvoll – und deshalb in der Regel auch äußerst selten anzufinden. Das beginnt mit einem speziellen Führungsverständnis: die Führungskraft nimmt in erster Linie die Rolle eines (allerdings hochaktiven) Coaches am Spielfeldrand ein und eben nicht die einer klassisch lenkenden und kontrollierenden Führungskraft. Das muss man als Teamleiter erst einmal aushalten bzw. können, ganz abgesehen davon, dass das auch in die (Führungs-)Kultur der Gesamtorganisation passen muss.

Neben diesem speziellen Führungsverständnis braucht es Teammitglieder, die sich so stark der Erreichung eines bestimmten Zieles verpflichten, dass sie persönliche Befindlichkeiten hintan stellen, ihr Wissen ohne Zögern teilen, Rückschläge nicht als Rückschläge sondern als notwendige Schritte auf dem Weg zum Ziel sehen, ein hohes Maß an Konfliktbereitschaft sowie Konfliktfähigkeit und darüber hinaus den unbedingten Willen mitbringen, die eigene persönliche Leistung und die des gesamten Teams permanent zu steigern. Solche Teams zusammenzustellen gelingt bei drei oder vier Teammitgliedern noch halbwegs gut, bei mehr als vier Personen sind echte High Perfomance Teams allerdings eher die Ausnahme als die Regel – und das Resultat harter Arbeit.

Mag. (FH) Heike Dormuth, MA (Teamimpuls)

Das ist eine einfache Frage, bei der eine komplexe Antwort nötig ist, weil sie nicht ganz allgemein beantwortet werden kann bzw. es aus meiner Sicht kein eindeutiges schwarz/weiß gibt. High Performance Teams sind – wie der Name schon verrät – Hochleistungsteams, also Teams die andere Teams in Hinblick auf Ihre Effektivität, Effizienz und Leistung übertreffen. Also genau genommen kann jedes Team zu einem High Performance Team heran wachsen, wenn die optimale Kombination aus dem „gewissen Etwas“ vorhanden ist. Viele Faktoren, wie Diversität im Allgemeinen, jedoch auch zum Beispiel in den Kompetenzen, Stärken und Erfahrungen, aber auch ein gewisser Grad an Homogenität zum Beispiel in der Ausrichtung, der Vision, der Mission und den Zielen sind nötig.

Den Grundstock bildet jedoch aus meiner Sicht immer das Miteinander, also die Beziehungen zueinander, das Vertrauen ineinander, der Umgang untereinander, die Kommunikations- und Konfliktfähigkeiten, die Teamkultur, die gelebten Rituale, und Vieles mehr und somit auch das ineinander passen der einzelnen Zahnrädchen des Uhrwerks. Wenn diese Zahnrädchen gut in einander passen, darauf aufgebaut wird und vom Team und der Führungskraft regelmäßig gut gewartet und geölt werden, stehen die Chancen schon mal ganz gut.

Sind High Performance Teams überhaupt sinnvoll?

Sandra Donhauser, MSc LL.M. (BDO Consulting)

Lange Zeit lag der Fokus der Personalentwicklung darauf, Individuen zu fördern und diese fit für die Zukunft zu machen. In der komplexen, schnelllebigen und volatilen Welt, in welcher wir heute leben, reicht das allein jedoch nicht mehr aus. Besonders die Anforderungen an Führungskräfte steigen zunehmend, denen die Führungskräfte allein nicht mehr gewachsen sein können und auch nicht müssen. Vielmehr braucht es starke, resiliente Teams, die in der Lage sind, gewisse Entscheidungen zu treffen, Verantwortung übernehmen können und selbständig agieren. Durch die richtige Begleitung und Entwicklung der Teams entfalte ich das volle Potenzial, wodurch die Leistung automatisch gesteigert wird.

Diese Teams zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie wissen wer sie sind und warum es sie gibt (Purpose), wohin sie wollen (Vision & Ziele), wer welche Verantwortung und Aufgaben hat (Rollen), wie die Abläufe und (Kommunikations-)Prozesse definiert sind und jeder frei seine Meinung und Ideen äußern kann, ohne die Sorge zu haben, irgendeine Art von Konsequenz fürchten zu müssen (psychologische Sicherheit). Wenn diese Kernmerkmale strukturiert entwickelt und gestärkt werden, spiegelt sich das auch in der Leistung des Teams wider und entlastet gleichzeitig die Führungsebene.

Veronika Aumaier MAS, MSc (Aumaier Consulting Training)

High Performance Teams können, wenn die Einstellung der einzelnen Teammitglieder stimmt, sehr selbstmotiviert, eigenverantwortlich und in klaren Strukturen selbstorganisiert eine quantitativ und qualitativ hohe Zielerreichung gewährleisten. Die Freude am Miteinander entspringt dem gemeinsamen Spiel – ähnlich wie bei Teamsportarten – das durch rasche, elegante und immer wieder neue Spielvarianten zum permanenten Erfolg und letztendlich zum Sieg führt.

Mag. (FH) Michaela Kreitmayer (Hernstein Institut)

Jedes Unternehmen möchte natürlich die bestmöglichen Ergebnisse erzielen. High Performance Teams tragen zu einer guten Zielerreichung bei. Zufriedenheit und sinnvolles Tun sind für Teammitglieder wichtig und letztlich Voraussetzung für gut funktionierende Teams. Schließlich geht es in jedem Team nicht nur ums Wollen, sondern auch ums Können. Dafür ist ein gutes Zusammenspiel zwischen den Teammitgliedern notwendig, um eine gute Performance zu haben.

Wie werden Arbeitsgemeinschaften idealer Weise zusammengesetzt?

Mag. Masha Ibeschitz-Manderbach (Think Beyond Consulting)

Ein starkes Team ist immer ein sowohl diverses als auch vielfältiges Team. Eine gute Frage für Führungskräfte und PE ist deshalb: Was sollen Teammitglieder an Fähigkeiten und Stärken mitbringen, um aktuellen Herausforderungen gewachsen zu sein? Welche Skills oder auch welche Charaktere sind schon gut vertreten und welche können uns noch ergänzen?
Dabei ist natürlich auch ein gutes Maß an Selbst-Reflektiertheit hilfreich. Wer weiß, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen, ist klar im Vorteil. Auf der Basis dieser Selbst-Reflektiertheit kann man andere in der Komplementarität erkennen. Und man darf auch immer neugierig bleiben, wie Teammitglieder einen selbst ergänzen können.

Robert Frasch (Lehrlingspower)

Im Bereich der Ausbildung ist ein ideales Team möglichst heterogen. Denn niemand von uns kann voraussagen, welche Fähigkeiten wir in der Zukunft brauchen werden. Entscheidend wird sein, dass Jugendliche früh lernen, im Team zu agieren und auch auf weniger leistungsstarke zu achten. Denn in Zeiten des Arbeitskräftemangels werden wir nicht mehr ausschließlich High Performer engagieren können. Sondern wir müssen zunehmend auch an jene Gruppen denken, die wir bisher eher „aussortierten“.

Die Interview-Partner: High Performance Teams

Mag. Victoria Schmied

Victoria Schmied, Überall

Sandra Donhauser, MSc LL.M.

Sandra Donhauser

Mag. (FH) Heike Dormuth, MA

Heike Dormuth, teamimpuls

Mag. Masha Ibeschitz-Manderbach

Masha Ibeschitz

Robert Frasch

  • Gründer
  • Lehrlingspower.at
Robert Frasch

Mag. (FH) Michaela Kreitmayer

Michaela Kreitmayer, Hernstein, hybrides Arbeiten

Mag. Paul Bischofberger

Paul Bischofberger, Team Manufaktur

Veronika Aumaier MAS, MSc

Veronika Aumaier

Miglena Doneva-Doncheff  

miglena Doneva-Doncheff, ITO
Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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