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Global Mobility Trends, Remote Work

Welche Global Mobility Trends – Trends für internationale Expatriation – können wir für 2023 erwarten? Es zeichnet sich bereits ab: Nach den Einschränkungen durch die Covid Pandemie gibt es jetzt wieder vermehrt Entsendungen. Diese sind jedoch tendenziell kürzer, hybrid, flexibler und personalisiert. Und der klare Trend zu Remote Work.

Autorin: Dr. Karin Schreiner ist interkulturelle Consultant und Coach (www.iknet.at)

INHALT

Mobility Trends im Detail

Mehrere Faktoren beeinflussen heute Global Mobility und internationale Entsendungen:

  • Remote Work gilt als Standard-Erwartung von Generation Y und Z
  • Internationale Erfahrungen sind der Schlüssel und eine willkommene Gelegenheit zur Entwicklung von Führungskompetenz für junge Expatriates
  • Sowohl Klimaschutz als auch Nachhaltigkeit werden für Unternehmen als sehr wichtig eingestuft
  • Diversity und Inclusion Maßnahmen erhöhen die Attraktivität von Unternehmen für die sehr diverse Gruppe der Expatriates
  • Besetzung von zahlreichen während der Pandemie frei gewordenen Auslandsjobs
  • Flexibilität von Unternehmen steht an erster Stelle

Global Mobility und Remote Work

Das Erbe der Covid Pandemie lautet „Remote Work“, Arbeit von zu Hause. Die „Work-from-anywhere-Culture“ bei jüngeren Job-Anwärtern ist zur Standard-Erwartung geworden und verlangt Flexibilität von Unternehmen. Rechtliche Rahmenbedingungen müssen natürlich erfüllt werden, aber Generation Y und Z tendieren dazu, Arbeit, Freizeit und Urlaubstage im Rahmen der Möglichkeiten von Remote Work zu organisieren. Das hat auch Auswirkungen auf Global Mobility und internationale Entsendungen.

Global Mobility und Entsendedauer

Der Trend geht mitunter zu kürzeren Aufenthalten von 3-9 Monaten. Diese werden eher individuell angetreten, ohne dass Partner oder Familie mitgehen.

Bei längeren Entsendungen ergeben sich für Paare durch Remote Work viele neue Möglichkeiten. Für mitausreisende Partner ist Remote Work eine Option – sofern im jeweiligen Beruf möglich – , ohne dass die eigene Karriere beeinträchtigt wird.

Geht die Familie mit, ist darauf zu achten, dass die angebotenen Entsende-Packages möglichst individualisiert auf die Bedürfnisse der Familie abgestimmt sind.

Ein weiteres Zeichen von Flexibilität von Unternehmen zeigt sich im Angebot für künftige Expatriates, sich die Entsende-Destination selbst auszusuchen. Das erhöht die Motivation im Job vor Ort enorm.

Global Mobility und die Attraktivität von Auslandsjobs

2025 werden 75% aller Arbeitenden der Generation Y angehören. Studien zeigen, dass 59% von ihnen Auslandsjobs anstreben. Der Hauptgrund liegt im Wunsch nach persönlicher Entwicklungsmöglichkeit. Global Mobility kann daher den Weg zu einem weiteren Karriereschritt auf eine Führungsebene eröffnen. Unternehmen sollten jüngere Mitarbeitende bewusst durch Training & Development unterstützen und ihnen ermöglichen, vor allem Führungskompetenz beim Auslandsjob zu erwerben. Diese Entwicklungsmöglichkeit ist häufig die ausschlaggebende Motivation für einen Auslandsjob bei der jüngeren Generation.

Global Mobility, Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Da Nachhaltigkeit vor allem von den jüngeren Generationen eingefordert wird, kommt es sehr positiv an, wenn Fahrzeuge und Hausrat in „Sell & Buy Back“ Aktionen weitergegeben oder getauscht werden und gegebenenfalls Fahrräder für die Familie zur Verfügung stehen – sofern am Zielort üblich.

Im Sinne von Klimaschutz sollte der CO2-Fußabdruck bei und während Entsendungen möglichst gering sein: daher sind Remote Work, Home Office und virtuelle Meetings weiterhin erwünscht.

Unternehmen können in diesen Bereichen punkten, wenn sie sich als Role Model präsentieren und einen nachhaltigen und betont klimafreundlichen Ansatz verfolgen.

Global Mobility, Diversity, Inclusion und Fairness

Heute führt kein Weg an diesem Thema vorbei. Inklusive Unternehmen sind besonders attraktiv und erhöhen nachweislich das Gefühl der Zugehörigkeit aller Mitarbeitenden. Nach der Cartus Studie von 2022 gaben 99% der Befragten an, dieses Thema habe in ihrem Unternehmen Top-Priorität.

Die Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache: Nur ca. 66% der Befragten jener Studie gaben an, Maßnahmen für Diversity & Inclusion tatsächlich im Unternehmen wahrzunehmen. Andere Studien belegen eine Gender-Ungleichheit bei der Gruppe der Expatriates – nur eine von fünf Entsandten weltweit ist eine Frau. Unternehmen sollten sich verstärkt der Inklusion verschreiben, wenn sie für geeignete Kandidaten für Global Mobility attraktiv sein möchten.

Global Mobility und Recruiting

Nach der Pandemie stehen weltweit vermehrt offene Auslandsjobs zur Verfügung, da zahlreiche Auslandseinsätze abgebrochen wurden. Internationales Recruiting erweist sich als eine Möglichkeit, Engpässe bei geeigneten Kandidaten im Inland auszugleichen. Auch im Sinne von Inklusion geht der Trend zu weltweitem Recruiting. Damit könnte auch die ethnische Diversität bei den Expatriates erhöht werden.

Global Mobility und Flexibilität

Flexibilität steht an erster Stelle bei den Global Mobility Trends für 2023.

Wie schauen flexible Angebote von Unternehmen aus? Die Mercer Studie von 2022 hat sich genauer angeschaut, was manche Unternehmen heute anbieten:

  • Personalisierte Entsende-Packages: Sie treffen genauer die Bedürfnisse der heute sehr diversen Zielgruppen. One-size-fits-all Angebote sind nicht mehr passend.
  • Pauschalen: Manche Unternehmen stellen Pauschalbeträge zur Verfügung, die den Betroffenen individuellen Freiraum lassen, um sich das Lebensumfeld im Zielland nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten.
  • Vielfältiges Angebot an Serviceleistungen: Personalisiertes Relocation Management, Interkulturelle Trainings, Sprachkurse, begleitendes Coaching und darüber hinaus Onboarding vor Ort.
  • Flexibler Arbeitsplatz: Erlaubnis für Remote Work überall im Zielland; Erlaubnis für Remote Work auch in anderen Ländern, sofern legal möglich. Die Zahl der Unternehmen, die diese Möglichkeiten anbieten, ist noch gering (14% innerhalb des Ziellandes, 5% in anderen Ländern), aber der Trend geht in diese Richtung
  • Work-Life-Balance: Flexible Arbeitszeiten sind immer mehr üblich. Auch Modelle für eine 4-Tage Woche werden laut einer Studie in 33 Ländern und 903 Unternehmen weltweit angeboten und damit werden sehr gute Erfahrungen gemacht. Es bedeutet sowohl höhere Produktivität als auch weniger Stress und somit höhere Motivation.
  • Training & Development: Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung der Entsandten, vor allem bei den jüngeren Generationen, ist sehr gefragt, und Herausforderungen für neue Positionen werden gern angenommen.
  • Aufrüsten der technischen Infrastruktur im Unternehmen, um auch strukturell größtmögliche Flexibilität bei Global Mobility und Entsende-Management zu ermöglichen.

Die Global Mobility Trends für 2023 sind für viele Unternehmen eine Herausforderung und erfordern folglich eine große Umstellungen der bisherigen Entsendepraktiken. Remote Work als neuer Standard erhöht allerdings die Möglichkeiten, individuelle Bedürfnisse der Jobanwärter zu erfüllen und damit motivierte und engagierte Mitarbeitende ins Unternehmen zu holen.

Schlussfolgerungen der Global Mobility Trends 2023:

  • Bereitschaft für flexible Lösungen
  • Kürzere Entsendungsdauer
  • Remote Work und virtuelle Kommunikation
  • Personalisierte Entsende-Packages
  • Flexibilität bei der Wahl des Ziel- und Arbeitsortes sowie bei der Arbeitszeit
  • Training&Development Angebote für und während der Entsendung
  • Nachhaltige Maßnahmen beim Relocation Management
  • Diversity und Inclusion als Unternehmensstrategie
Dr. Karin Schreiner, MA | Teil unseres fixen Autoren-Teams

Dr. Karin Schreiner ist interkulturelle Trainerin und Coach für interkulturelles Management. Sie ist Ihre Ansprechpartnerin für kulturspezifische Trainings zu Indien, China, Japan, Süd-Korea.

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