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Coaching-Ausbildungen machen Führungskräfte fit für das Führen auf Distanz

Coaching

Führen auf Distanz bedingt gewisse Fertigkeiten auf Seiten der Führungskräfte. Im Interview frage ich, worum es sich hier konkret handelt und was Coaching-Ausbildungen beitragen können, um Führungskräfte fit zu machen.

Meine Interview-Partner finde ich bei einigen Anbietern von Coaching-Ausbildungen und auch in anderen Kompetenz-Feldern. Ich bin gespannt!

Experten-Interview

Business Coaching Ausbildung

Links der HR-Branche Business Coaching & Coaching-Ausbildungen

Wie kann eine Coaching-Ausbildung für Führungskräfte auch beim Führen ihrer Teams auf Distanz hilfreich sein?

Mag. Tanja Knob (ICF Austria): Systemisches Denken, Empathie und die Fähigkeit, Vertrauen aufzubauen, sind die wichtigste Basis für erfolgreiches Führen auf Distanz. Und genau diese Kompetenzen und Fähigkeiten werden im Rahmen einer Coachingausbildung trainiert und gestärkt, da sie – ebenso wie die Fähigkeit, aktiv Zuzuhören und angemessene, lösungsorientierte Fragen zu stellen – zum wichtigsten Handwerkszeug im Coaching zählen.
Auch das lösungsorientierte Denken und die Fähigkeit eines Coachs, Menschen auf dem Weg zur eigenen Lösung zu begleiten und anzuleiten, spielen dabei eine wichtige Rolle. Vertrauen kann trotz der räumlichen Distanz auch über virtuelle Begegnungen und Austausch dadurch erzeugt werden, dass man den eignen Teammitgliedern beispielsweise Fragen nach ihren aktuellen Bedürfnissen stellt und sie bittet, zu schildern, was aus ihrer Perspektive erforderlich ist, um die Zusammenarbeit im Team zu stärken.

Dr. Judith Girschik (LSS Leadership Services): Die Ausbildung allein macht nicht den Unterschied. Eher die Anwendung der Skills. Dazu zählt die Fähigkeit, das Team auch virtuell zu motivieren. Das gelingt mit gezielter Kommunikationsplanung und regelmäßigen Feedbackschleifen. Entscheidend ist auch das individuelle Eingehen auf die Bedürfnisse, Interessen und Ziele der Teammitglieder und die Förderung der individuellen persönlichen Stärken. Wenn das flächendeckend gelingt, spricht man auch Coachingkultur.

Christina Hackl (KICK OFF): Das Führen auf Distanz und vor allem das Führen hybrider Teams sind und bleiben eine Herausforderung für Führungskräfte. Die Komplexität ist noch höher und die Wirksamkeit der Kommunikation teilweise herabgesetzt. Um bestmöglich handlungsfähig zu bleiben, braucht die Führungskraft neben den klassischen Führungs-Skills mehr Kenntnis über die Persönlichkeiten, deren psychische Bedürfnisse und Stressmuster. Auch Selbstfürsorge der Führungskraft ist wichtig, um wirksam zu bleiben. Diese Techniken sowie Konfliktcoaching, Team-Coaching und Online-Coaching sind Grundlagen unserer Coaching-Ausbildung. Die Teilnehmenden arbeiten in Peergruppen und reflektieren ihre persönlichen Situationen und Anliegen. Die Selbstreflexion und die professionellen Ansätze der Modelle und Methoden können sowohl bei Führen auf Distanz als auch in Präsenz angewendet werden.

Mag. (FH) Michaela Kreitmayer (Hernstein Institut): Eine Coaching-Ausbildung für Führungskräfte ist prinzipiell immer hilfreich. Warum? Das Kernstück einer Coaching-Ausbildung ist, Fragen und Fragetechniken zu lernen. Denn als Coach „kitzle“ ich sozusagen aus dem Coachee genau das durch Fragen heraus, was ohnehin schon da ist. Im Gegensatz zu einer Beratung, wo auch fachlicher Input gegeben wird.
Egal ob in Präsenz oder virtuell: Führen bedeutet, Orientierung zu geben und die Mitarbeitenden in ihren Stärken zu stärken. Dabei können konstruktive Fragen sehr hilfreich sein. Und diese können sowohl in Präsenz als auch virtuell gestellt werden. Denn letztlich geht es darum, eine lösungs- und ressourcenorientierte Haltung einzunehmen.

Erich Nepita (LHH|OTM Karriereberatung): Wir glauben an die Fähigkeiten und das Potential eines jeden Menschen. Daran sich im Laufe der Karriere zu entwickeln und neu zu erfinden. Egal ob virtuell oder vor Ort, dazu braucht jeder Einzelne die Hilfe seines Arbeitgebers. Interne Talententwicklung sowie interne Mobilität gehören zu den effektivsten Möglichkeiten, wie Arbeitgeber Mitarbeitenden helfen können. Diese sind auch am kosteneffektivsten.
Auf dem heutigen Markt entdecken Unternehmen die Notwendigkeit ihre Aufmerksamkeit nach innen zu richten, um ihre zukünftigen Talente zu finden. Möglichkeiten, diese zu erkennen, gibt es viele: Assessments, Coaching, Fortbildung und Umschulung können Unternehmen dabei unterstützen das ungenutzte Potential ihrer eigenen Mitarbeitenden zu erkennen, was zu einer höheren Produktivität, Motivation und Markenaffinität führt.

Mag. Masha Ibeschitz-Manderbach (Think Beyond Consulting): Eine einfache Definition von Coaching lautet: Hilfe zur Selbsthilfe bieten. Das heißt, als coachende Führungskraft bin ich für meine Teammitglieder da und stehe ihnen bei Herausforderungen zur Seite. Allerdings ohne mich selbst in die operative Problemlösung zu involvieren oder konkrete Ratschläge und Anweisungen zu geben. Das passt natürlich nicht in jeden Kontext. Delegieren und Anleiten sind nach wie vor wichtige Führungsstile. Aber eine Coaching-Ausbildung kann Führungskräften ein hocheffektives Leadership-Tool zur Seite stellen. Im richtigen Moment genutzt, unterstützen Coaching-Techniken ad-hoc die Motivation, langfristig die Performance der Teammitglieder und oftmals auch Retention.
Und: Gelingendes Coaching schafft Verbindung und Vertrauen. Zwei Faktoren, die bei Führung im Allgemeinen und Führung auf Distanz im Speziellen zentral sind für die Entwicklung von High Performance Teams.

Die Interview-Partner

Mag. Masha Ibeschitz-Manderbach

Masha Ibeschitz

Dr. Judith Girschik

Judith Girschik, LSS

Mag. Tanja Knob

Tanja Knob

Mag. (FH) Michaela Kreitmayer

Michaela Kreitmayer, Hernstein, hybrides Arbeiten

Christina Hackl

Christina Hackl, KickOff

Erich Nepita

Erich Nepita, LHH, Artificial Intelligence
Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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